Geschichten, Bücher, Romanschreiben – was gibt es Schöneres! Wie mega ist es, dass ich mich jeden Tag genau damit beschäftigen darf. Als Lektorin und Schreibcoach empfinde ich es als absolutes Privileg, Schreibende auf ihrer Buchreise zu begleiten und dabei zu sein, wenn ihre Romanideen Gestalt annehmen. Vor allem im direkten Austausch während eines 1:1-Coachings. Da passiert pure Magie! Heute heute möchte ich dir meine sieben Gründe zeigen, warum ich es so sehr liebe, Schreibende zu coachen.

1. Durch jede Geschichte betrete ich eine neue, aufregende Welt

Coachen ist wie Netflix schauen, nur tausend Mal besser: In einer Stunde verschlägt es mich in eine epische Familiensaga im Berlin der 1920er Jahre, in der nächsten reise ich mit zwei Liebenden durch ein Zeitentor im Mittelalter. Dann kämpfe ich plötzlich mit Orks oder jungen Magiern gegen das Böse oder bin mit einem Bösewicht in einer dystopischen Zukunft gefangen. All das ist wie Öl für meinen eigenen Kopfkino-Motor. Denn ich liebe Geschichten und könnte den ganzen Tag in erdachten Welten und mit liebenswerten Romanfiguren verbringen. Gibt es bessere Alltagsfluchten? 🤩

Gute Bücher machen die Welt ein Stückchen besser, davon bin ich überzeugt. Und deshalb kann es niemals genug von ihnen geben! Jede ist einzigartig, genauso wie die Themen, die sie vermitteln. Im Coaching habe ich das Glück, innerhalb von kurzer Zeit ganz unterschiedlichen Schreibenden kennenzulernen, die mich in alle möglichen Buchwelten entführen. Ich lerne fiese Schurken kennen, verliebe mich in mutige Helden, lache und weine mit magischen Wesen und verzweifelten Liebespaaren. Und wie gerne lasse ich mich darauf ein, immer wieder wie durch ein Tor in eine aufregende, unbekannte Welt zu schlüpfen!

2. Beim Coaching bin ich maximal nah an den Autor:innen dran

Das Geniale am 1:1-Coaching ist: Es ist ein intensiver, persönlicher Austausch. Und es entfacht ganz geniale Ideenfeuerwerke. Die richtigen Fragen oder Impulse an der richtigen Stelle lösen sogar Knoten, von denen man vorher nicht einmal wusste, dass sie existierten. Das ist so mega! Ich kenne das aus eigener Erfahrung, denn ich habe sowohl als Romanautorin (ja, ich schreibe auch selbst, schau mal hier: Anna Carlé) als auch als Schreibcoach schon viele Coachings in Anspruch genommen, um meine Romanideen und mein Wissen rund um das Schreibhandwerk voranzubringen. Und da sind Dinge entstanden, die ich niemals für möglich gehalten hätte. 

Ein Coaching bringt dich unglaublich schnell und effektiv voran. Ich kenne keine Methode, die so gut funktioniert wie der persönliche Austausch mit einem Profi. Denn nirgends wird so individuell und mit einem objektiven Blick von außen an deinem Roman gearbeitet. Das ist extrem hilfreich, vor allem, weil man automatisch mit der Zeit betriebsblind für seine eigene Geschichte wird. Das ist ganz normal und vielleicht kennst du das auch: Du sitzt tage- oder wochenlang mit tausend Fragezeichen im Kopf an einem Plotloch oder einer sperrigen Figur und hast irgendwann das Gefühl, alles nur aus dem Fenster werfen zu wollen. Aber das muss nicht sein! Schon ein einziges Coaching kann alle deine Zweifel wegwischen, dich neu motivieren und deinen Geschichtenmotor wieder anwerfen.

3. Wenn Knoten platzen, sind das meine Gänsehaut-Momente

Seit ich vor vielen Jahren bei der Romanschule angefangen habe, Schreibende zu begleiten, fasziniert es mich zu sehen, wie enorm sie sich im Coaching weiterentwickeln. Sie werden sicherer, selbstbewusster und es fällt ihnen immer leichter, neue Ideen zu entwickeln oder lose Fäden an der richtigen Stelle weiterzuspinnen. Wenn sich die Puzzle-Teile dann fügen und meine Coachees plötzlich doch die Lösung für ein Problem finden und ihrer Geschichte eine ganz neue Wendung geben, dann sind das für mich echte Gänsehaut-Momente.

4. Was ich am Coaching liebe: Dass meine Lernkurve auch immer steigt

Hinter der Frage „wie schreibe ich einen mitreißenden Roman“ verbirgt sich eine niemals versiegende Quelle an Wissen, unterschiedlichen Herangehensweisen, Erfahrungen und Handwerkszeug. Es gibt dabei kein Richtig und kein Falsch und schon gar nicht die eine reine Wahrheit. Das einzige, was immer stimmt: Du darfst nicht langweilen, aber sonst ist alles erlaubt. 

Natürlich funktioniert jeder Schreibende und jeder Schreibprozess anders. Auch kein Coaching ist wie das andere. Ständig werden neue Fragen an mich herangetragen, zu Figuren, zur Marktfähigkeit, zur Spannungskurve, zum Plot, und, und, und … Das liebe ich sehr, denn jedes Gespräch ist auch für mich eine neue Chance, tiefer in verschiedene Genres, Handlungsstränge, Dramaturgie und Schreibtechniken abzutauchen. Oder mich mit Neuerungen und Trends auf dem Buchmarkt auseinanderzusetzen. 

Dadurch lerne ich ständig dazu und kann Themen neu und immer wieder anders entdecken. Jedes Gespräch mit Autor:innen eröffnet mir einen neuen Blick auf ein Problem oder eine Herausforderung, die jemand mit sich herumträgt. Und selbst nach so langer Coaching-Zeit stelle ich noch verblüfft fest: Manchmal braucht es nur einen Perspektivwechsel oder andere Worte, um ein Fragezeichen aufzulösen. Jedes wundervolle Aha-Erlebnis im Coaching hilft auch mir, meine Fähigkeit, andere zu unterstützen, zu verbessern. Denn, sind wir mal ehrlich – in der Welt des Schreibens sind wir doch alle ewig Lernende, oder?

Die Lektorin Christine Storck steht vor ihrer Coaching-Area auf der Frankfurter Buchmesse 2024
Coachen ist wie Netflix schauen, nur viel besser. Denn jede Geschichte ist wie ein Tor in eine aufregende, neue Welt.

5. Übers „Romanschreiben“ könnte ich stundenlang quatschen

Adjektive, Adverbien oder Show don’t tell – anderen schlafen nur beim Gedanken daran die Füße ein, ich könnte den ganzen Tag darüber quatschen. Klingt vielleicht ein bisschen schräg, aber alles rund um Romandramaturgie, Geschichtenerzählen und Textarbeit ist mein absolutes Lieblingsthema. Seit Ewigkeiten. Deshalb habe ich auch mal französische Literaturwissenschaft und italienische Linguistik studiert (okay, meine Hang zu Frankreich und Italien war auch ein Grund 😉). Und heute liebe ich es neben meinem eigenen Schreiben sehr, gemeinsam mit Autor:innen an ihren Büchern zu arbeiten, ihre Erzähstimme zu stärken und noch verborgene Ideen aus ihnen herauszukitzeln. Und das Beste: Es fühlt sich überhaupt nicht wie Arbeit an! Im Gegenteil. Eigentlich hab ich das Gefühl, verbotenerweise einem geliebten Hobby nachzugehen, wenn ich Schreibenden helfe, ihre Buchbabys in die Welt hinauszutragen.

6. Coaching ist extrem vielseitig – und nicht nur Textarbeit 

Um einen veröffentlichungsreifen Roman zu schreiben, braucht es neben dem Handwerkszeug auch jede Menge Mut, Geduld, Durchhaltevermögen und – ja – auch ein bisschen Disziplin. Ganz normal, dass es während der vielen Wochen, Monate oder manchmal Jahre, in denen du deine Rohfassung schreibst, Höhen, aber auch Tiefen gibt. Plotlöcher lassen dir graue Haare sprießen und hin und wieder kommen dir vielleicht auch fiese Selbstzweifel in die Quere. Will das überhaupt jemand lesen? Bist du gut genug? Kriegst du das Manuskript fertig? Auch solche Mindset-Themen lassen sich in einem Coaching besprechen, es geht nicht immer nur um das Feilen am Plot oder am Text. Stell dir vor, du bist aus dem Schreibfluss gefallen und kämpfst damit, wieder hineinzufinden. Wäre es nicht großartig, wenn du Zweifel und negative Gedanken durch gezielte Übungen und Gespräche ausschalten und zu neuer Energie und Motivation finden könntest? Diese Vielseitigkeit an Themen macht für mich das Coaching zu so einem spannenden Werkzeug. Und ich habe eine tierische Freude daran, Autoren zu ermutigen und zu inspirieren, wenn sie mal auf Hindernisse stoßen – egal welcher Art.   

7. Durchs Coachen kann ich maximal wirksam sein

Ein Roman schreibt sich nicht mal eben so – meist vergehen Wochen und Monate (oder Jahre), bis die erste Fassung fertig ist. Das ist für Schreibende eine total intensive und auch emotionale Reise – ein richtiges Abenteuer! Das Romanschreiben bringt ganz neue Erfahrungen mit sich. Gerade bei Anfängern ist das Handwerkszeug wie eine neue Sprache, die sie lernen müssen: Wie entwickelt man Figuren, was ist ein Plot, wie funktioniert die Heldenreise und was zur Hölle ist „Show don’t tell“?? Es ist wie eine Druckbetankung an neuem Wissen, das natürlich dann auch noch umgesetzt werden darf. Dadurch wächst nicht nur das Romanprojekt, sondern auch die eigene Haltung, das eigene Selbstverständnis als Autorin. Und das ist etwas, das mir wirklich wichtig ist. Ich glaube, dass ich beim Abenteuer Romanschreiben vor allem im Coaching sehr wirksam sein kann. Ich darf helfen und mit Rat, Inspiration und Leidenschaft ganz nah begleiten und dabei sein, wie jemand mit seinem Herzensbuch wächst – das ist einer meiner größten Antreiber.