Mal ehrlich: Hast du schon mal überlegt, einen Newsletter zu starten – und dann sofort gedacht: Wozu? Ich hab ja noch gar kein Buch? Glaub mir, damit bist du nicht allein. Viele Schreibende denken, dass ein Newsletter erst Sinn macht, wenn das erste Buch veröffentlicht ist. Ich habe das auch lange gedacht. Aber weißt du was? Das ist ein riesiger Irrtum! Ein Newsletter kann dir schon lange vor deiner ersten Veröffentlichung helfen, eine treue Leserschaft aufzubauen, deinen Namen als Autor:in bekannt zu machen und eine Community zu schaffen, die später sehnsüchtig auf dein Buch wartet – und es dann auch kauft.

Deshalb ist ein Autoren-Newsletter so wertvoll

Viele setzen ausschließlich auf Social Media, um mit ihrer Leserschaft in Kontakt zu treten. Aber das kann meiner Ansicht nach ziemlich riskant sein. Das wäre in etwa so, als würdest du ein Haus auf gemieteter Erde bauen.

Warum?

📌 Zum einen sind Algorithmen der Social-Media-Plattformen unberechenbar – du kannst noch so viele Follower haben, aber wenn der Algorithmus entscheidet, dass dein Post nur 10 Prozent davon angezeigt wird, dann ist das einfach so.

📌 Deine Follower gehören dir nicht – Dein Instagram- oder Facebook-Account kann jederzeit gesperrt werden. Und zack, sind alle Kontakte weg. Das passiert nicht sooo selten, wie du vielleicht denkst – ich kenne einige Autor:innen, die sich über Monate und Jahre auf Instagram etwas aufgebaut haben und dann nochmal von vorne anfangen mussten. Blöd, wenn du kurz vor einer Veröffentlichung stehst. Richtig blöd, wenn das Autor:innen-Dasein dein Hauptjob ist.

📌 Social Media ist schnelllebig – Dein mühevoll geschriebener Post verschwindet im Feed-Chaos nach ein paar Stunden. Das ist natürlich so gewollt – denn die Plattformen wollen immer weiter mit Beiträgen gefüttert werden, damit du dich dort möglichst lange aufhältst.

Ein Newsletter dagegen? Der gehört dir allein. Keine Algorithmen, keine Plattform-Regeln, keine Unsicherheiten. Jede einzelne E-Mail landet direkt im Postfach deiner Leserschaft. Und wenn sie sich angemeldet haben, dann aus echtem Interesse – nicht nur, weil sie zufällig über einen Post von dir gestolpert sind.

Du baust eine Community auf – bevor dein Buch erscheint

Einer der häufigsten Fehler vieler Autor:innen? Sie fangen erst dann mit dem Marketing an, wenn ihr Buch fertig ist. Doch dann ist es eigentlich schon zu spät.

Ein Newsletter hilft dir, schon während des Schreibens eine Beziehung zu deinen Leser:innen aufzubauen.
Menschen kaufen nicht nur Bücher – sie kaufen Geschichten. Und die beste Geschichte, die du erzählen kannst, ist deine eigene. Stell dir vor, du schreibst einen Liebesroman oder Thriller. In deinem Newsletter teilst du regelmäßig Einblicke in deine Welt, vielleicht eine kleine Leseprobe oder ein paar Skizzen deiner Charaktere oder die skurrile Recherche. Wenn das Buch dann erscheint, denken sich deine Abonnent:innen: Oh mein Gott, endlich ist es da – das muss ich lesen!

Je früher du mit deinem Newsletter startest, desto leichter wird es später. Keine Liste wächst über Nacht auf 1.000 Abonnent:innen. Das braucht Zeit!

Du möchtest wissen, wie du einen Autor:innen-Newsletter inhaltlich aufbauen kannst? Gern können wir in einem Coachinggespräch deine persönliche Strategie erarbeiten.

Hier kommt die große Frage: „Worüber soll ich bitte schreiben, wenn ich noch kein Buch habe?!“

Keine Sorge – es gibt mehr als genug Themen. Versprochen! Wenn du dich einmal hinsetzt und brainstormst, wirst du deinen Notizblock schnell füllen. Alles kann ein Thema für deinen Newsletter sein und die Leute lieben es, mit Einblicken versorgt zu werden. Und zu erfahren, welche Herausforderungen dein Autor:innenleben mit sich bringt. Ich habe vor meiner Veröffentlichung von „Leuchtturm der vergessenen Wünsche“ einmal meinen Schreibtisch gezeigt und darüber geschrieben, warum er so aussieht und welche Dinge dort für mich nicht fehlen dürfen. Eigentlich total unspektakulär, aber dieser Beitrag ging ab wie ein rotes Moped. Schreibtisch-Bilder und Schreibtisch-Geschichten sind total beliebt. Du wüsstest doch bestimmt auch gern, wie der Arbeitsplatz von Sebastian Fitzek oder Jojo Moyes aussieht, oder?

Denke bei allen Themen aber immer daran, dass du dich an Lesende deiner künftigen Bücher richtest – nicht an andere Schreibende. Überlege deshalb immer vorher, wie du deine Newsletter schreibst und dass du keine Schreibtipps gibst oder Fachbegriffe wie Heldenreise, Plotpoint oder Show don’t tell verwendest. Der „normale“ Lesende hat davon in der Regel keine Ahnung. Wie auch bei deinem Roman kommt es beim Schreiben deines Newsletters auf die Zielgruppe an. Sei dir deshalb darüber im Klaren, wer genau deine Zielgruppe ist und welche Themen sie brennend interessieren.

Hier ein paar Ideen, die für deinen Newsletter gut funktionieren

Behind-the-Scenes aus deinem Schreibprozess

  • Welche Szene hast du heute geschrieben – und warum war sie besonders schwierig oder schön?
  • Hast du eine bestimmte Schreibroutine? Vielleicht ein Ritual vor dem Schreiben?
  • Woher kam die Inspiration für dein Buch oder deine Figuren?
  • Warum schreibst du genau in diesem Genre?
  • Warum schreibst du überhaupt Bücher (du könntest eine Million andere Dinge tun)

Persönliche Geschichten & Anekdoten

  • Storytelling ist das A & O: Erzähl von den Herausforderungen, Pleiten, Pech und Pannen und wie du sie gemeistert hast.
  • Gab es eine lustige oder peinliche Situation, die dich inspiriert hat?
  • Gibt es Parallelen zwischen deinem eigenen Leben und deinen Geschichten?
  • Wie viel von dir selbst steckt in deiner Hauptfigur?
  • Was hast du auf deiner Recherche-Reise erlebt?

Übrigens: Persönlich heißt nicht, dass du dein Privatleben offenlegen musst. Das mache ich auch nicht. Aber ein bisschen was von dir zu erzählen, schafft Nähe und Vertrauen.

Lese-Tipps & Empfehlungen

  • Welche Bücher haben dich inspiriert?
  • Welche Serien oder Filme feierst du oder helfen dir beim Schreiben?
  • Welche Blogs oder Podcasts kannst du empfehlen?

Exklusive Inhalte für deine Abonnenten

  • Eine unveröffentlichte Szene oder ein Bonuskapitel
  • Ein alternatives Ende oder ein Charakter-Interview
  • Eine kleine Kurzgeschichte, die sonst niemand zu lesen bekommt

Interaktion & Community-Aufbau

  • Stell eine Frage an deine Leser:innen, zum Beispiel: Welches Cover gefällt euch besser?
  • Mach eine Umfrage: Soll meine Heldin ein Happy End bekommen – oder nicht?
  • Lass deine Abonnent:innen einen Namen für eine Figur vorschlagen.

Dein Newsletter sollte keine Einbahnstraße sein. Gib deinen Leser:innen die Möglichkeit, mit dir zu interagieren!

Lektorin Christine Storck sitzt am Schreibtisch und schreibt einen Autoren-Newsletter
Auch wenn du noch kein Buch veröffentlich hast, ist es superhilfreich, einen Autoren-Newsletter zu starten.

JA, auch wenn dein Debüt erst in sechs oder neun Monaten erscheint, kannst du schon jetzt Abonnent:innen sammeln. Ich habe auch etliche Monate vor dem Erscheinen meines Romans meine „Glückspost“ gestartet. Und die Leute haben sich dafür angemeldet.

Hier ein paar smarte (und kreative) Wege:

Starte mit deinem Umfeld: Familie, Freund:innen, Schreibbuddies – sie sind deine ersten Unterstützer:innen. Und das ist auch völlig in Ordnung! Sie werden dich supporten und deinen Newsletter weiterempfehlen.

Nutze Social Media: Ja, zum NL-Aufbau ist Social-Media total nützlich. Du könntest deinen Instagram-Kanal (oder jeden anderen Kanal auf einer anderen Plattform) dafür nutzen, die Leute in deinen Newsletter zu holen. Aber mach es spannend! Statt plump „Melde dich für meinen Newsletter an!“ zu schreiben, erzähl eine Geschichte und verlinke dann zur Anmeldung. Sprich auch nicht in jedem Beitrag davon, sondern lass es immer mal wieder einfließen.

Mach’s einfach: Das Anmeldeformular sollte gut sichtbar auf deiner Website oder in deiner Instagram-Bio stehen.

Biete ein Freebie an, das die Leute bei der Anmeldung bekommen: Eine exklusive Kurzgeschichte? Ein Charakter-Interview? Eine Schreib-Playlist? Kleine Geschenke wirken Wunder!

Sei in Communitys aktiv: Schreibgruppen, Leserunden, Buchforen, Lesungen – dort findest du Gleichgesinnte, die sich für dein Schreiben interessieren. Sprich mit anderen über deinen Newsletter und lade sie ein, ihn zu abonnieren.

Schließe dich mit anderen Schreibenden zusammen: Kooperiere mit Autor:innen deines Genres, empfehlt euch gegenseitig in euren Newslettern oder veranstaltet ein Live auf Instagram, indem ihr euch über eure Bücher und euer Autor:innenleben austauscht.

Häufige Fehler beim Autoren-Newsletter – und wie du sie vermeidest

Nur Werbung & keine echten Inhalte → Mehrwert & Storytelling einbauen!
Zu unregelmäßig → Mindestens 1x im Monat schreiben!
Langweilige Betreffzeilen → Neugierig machen: „Warum ich fast mein Manuskript gelöscht hätte…“
Keine Möglichkeit zur Interaktion → Leser:innen mit einbeziehen!
Den Newsletter nicht bewerben → Überall verlinken und darüber sprechen!

Tipp: Fang einfach mal an – und wachse mit deiner Liste! Niemand startet mit Perfektion.

Du möchtest wissen, wie du einen Autor:innen-Newsletter inhaltlich aufbauen kannst? Gern können wir in einem Coachinggespräch deine persönliche Strategie erarbeiten.