Du möchtest temporeiche Szenen schreiben, die deine Leserschaft atemlos durch die Seiten treiben? Ob Actionroman, Thriller, Krimi oder sogar ein emotional aufgeladener Liebesroman – Szenen mit Tempo und Spannung sind in jedem Genre gefragt. Vielleicht planst du eine Verfolgungsjagd, eine intensive Kampfszene oder eine hitzige Auseinandersetzung, die deine Geschichte voranbringt? Mit diesen ultimativen Tipps schaffst du es, dass temporeiche Szenen richtig spannend werden und deine Leserschaft fesseln. Ganz gleich, ob du gerade dein erstes Buch schreibst oder bereits Erfahrung hast.
Mach deiner Figur so richtig Stress
Du möchtest mehr Spannung in temporeichen Szenen? Dann erhöhe den Druck auf deine Figur – und zwar richtig. Wenn Heinz und Gisela sich zoffen, ist das natürlich ein Anfang. Aber wenn sich parallel in der Küche die Kinder kloppen und Gisela ihre Jacke nicht findet und eigentlich schon viel zu spät zum wichtigen Vorstellungsgespräch ist, wird es brenzlig. Genau so entsteht Tempo: durch mehrere, gleichzeitige Stressfaktoren. Also nur der Streit zwischen Heinz und Gisela wäre fast schon langweilig.
Countdowns sind ein echter Tempoturbo
Muss deine Hauptfigur den rasenden Bus stoppen, bevor er von der zerstörten Brücke fällt? Nebenbei noch den Bösewicht erledigen und die Frau seines Herzens befreien … genau solche Konstellationen erzeugen echte Spannung. Oder ein bisschen weniger komplex: Deine Hauptfigur muss einen megawichtigen Flug erwischen oder irgendwo tickt eine Bombe, während der Romanheld versucht, seine entführte Tochter zu retten – ein Countdown funktioniert eigentlich immer. Die Figur kann nicht aus der Situation raus. Das bringt Enge, Druck, Tempo.
Aber Vorsicht: Du solltest es nicht übertreiben. Denn du musst beim Schreiben alle diese Schauplätze im Blick behalten und darfst nichts vergessen. Jeder Strang, den du anfängst, solltest du auch zu Ende bringen. Gleichzeitig gilt es aufzupassen, dass du deine Figuren nicht überlastet. Bringe also nur so viel Druck rein, wie die Figuren aushalten können.
👉🏻 Du hast eine temporeiche Szene geschrieben, bist aber unsicher, ob sie funktioniert? Du hast weitere Fragen zum Schreibhandwerk? Dann lass uns darüber quatschen und ich schaue mir deinen Text an. Vereinbare hier ein 1:1-Coaching mit mir. Ich freue mich auf dich!
Temporeiche Szenen schreiben: Steigere die Ereignisse
Tempo heißt auch: Steigerung. Also erst findet deine Figur den Autoschlüssel nicht, dann brennt die Kaffeemaschine durch, und erst danach verwüstet das Ufo den Garten. Nicht andersrum. Dieses Prinzip gilt auch für den Roman als Ganzes. Wenn du zum Beispiel in einem Thriller mehrere Actionszenen hast, dann ist die letzte immer die krasseste und die erste zum Warmwerden. Das heißt, der Reiz sollte stufenweise steigern. Beispiel für Kampfszenen: Die erste Schießerei meistert deine Heldin, dann geht ihr die Munition aus und erst zum Schluss muss sie gegen den Mafia-Boss antreten – mit nichts als ihrer Handtasche.
Schaffe ein echtes Risiko für deine Figur
In temporeichen Szenen sollte es für die Figur um etwas gehen. Das muss nicht immer die Rettung der Welt sein. Es kann alles Mögliche sein, auch der Unterhalt für das gemeinsame Meerschweinchen, wenn es das ist, was deine Figur emotional umtreibt. Wichtig: Die Motivation deiner Figur muss klar, nachvollziehbar und stark genug sein, um all den Stress glaubwürdig zu machen. Die Leserschaft muss verstehen, dass Gisela alles für ihr Meerschweinchen opfern würde. Figuren nehmen in solchen Situationen ziemlich viel Stress auf sich und brauchen deshalb eine große und vor allem nachvollziehbare Motivation, dies auch zu tun.
Tipp: Baue wichtige Actionszenen rund um das größte Interesse deiner Figur. In Spannungsromanen ist das oft das Überleben geliebter Menschen. In Liebesromanen vielleicht die Rettung einer Beziehung.
Nutze Ortswechsel für mehr Bewegung
Bewegung bringt Tempo – auch räumlich. Wenn Gisela beim Streiten mit Heinz aus dem Haus rennt und alle Nachbarn alles mitbekommen, dann ist deutlich mehr los, als wenn die ganze Situation im Auto auf dem Supermarkt-Parkplatz stattfindet. Ein weiterer Vorteil: Jedes Setting bietet neue, wunderbare Möglichkeiten und neue Spannungsfaktoren: Geräusche, Hindernisse, Publikum. Nutze die Umgebung, um Konflikte zu verschärfen.
Schau dir mal gezielt Actionfilm oder Thriller an: Wie nutzen sie Settings für Spannung? Da kannst du viel lernen.

Temporeiche Szenen schreiben: Beziehe die Umgebung der Figuren mit ein
Lass deine Figuren nicht nur quatschen, sondern auch mit Gegenständen handeln. Die Küche ist nicht nur Kulisse, sie ist Werkzeugkasten: Mit dem Nudelholz kann Gisela Kekse backen oder im Streit prima hinter Heinz her werfen. Auch das Telefon könnte sie sich schnappen, um es ihm über die Mütze zu ziehen. Die Umgebung einzubeziehen, ist in Liebesromanen sehr hilfreich. Wenn es dort Konflikte gibt, wird oft viel geredet. Temporeiche Handlung ist da eine gute Abwechslung.
Überleg dir gern, was noch alles als Waffe dienen kann (nicht nur im Liebesroman), es gibt ja nicht nur Messer und Gewehre, sondern auch Tennisschläger, Fahrräder, Tretroller oder das Bobbycar vom Sohnemann. 😅
Tipp: Wähl am besten ein Setting, das du nicht lange erklären musst, oder eines, das du vorher eingeführt hast. Erstelle dir eine Requisitenliste für jede Szene und checke dann beim Schreiben gegen. Je nachdem, wie erfahren du als Autor:in bist, kannst du mehr oder weniger Details reinbringen. Aber denke daran, manchmal ist weniger mehr.
Mache mit der Sprache Tempo
Schnelles Erzählen braucht schnelle Sprache. Verzichte auf Tempofresser wie Rückblenden, Beschreibungen, Gedanken oder Erinnerungen. Im Moment der Action oder des Kampfes hat deine Figur einen Tunnelblick und wird nicht über das letzte Weihnachtsfest mit Tante Erna nachdenken oder darüber, was der Chef am Morgen zu ihr gesagt hat. Denn in ihrem Körper laufen Stressreaktionen ab, da hat sie nur Fokus auf die Krise.
Verzichte auch auf Zeitsprünge à la „eine halbe Stunde später hielt sie verschwitzt an“ oder ähnliches. Denn das haut die Bremse rein. Schreibe auch keine verschachtelten Sätze. Kurze Sätze lassen eine Szene viel schneller und atemloser wirken. Wenn du eine Kampfszene schreibst, verzichte auf zu viele Details und beschreibe nicht ausführlich, wie die Figur das Schwert zieht oder hierhin und dorthin greift, sondern raffe die Ereignisse lieber, um die Geschwindigkeit zu halten.
Übrigens: Jede Actionszene, jeder Kampf und jeder Streit sollten einen Effekt auf die Handlung haben. Sie sind niemals Selbstzweck oder Deko! Frage dich: Was verändert sich danach? Nichts? Dann streichen oder neu denken. Sonst riskierst du, dass deine Leserschaft die Action als überflüssig empfindet. Und das wollen wir ja nicht.
Achte auf die Erzählperspektive
Die Leser:innen wollen ganz nah an der Figur sein – besonders im entscheidenden Moment. Je stärker du in der Figur bleibst, desto mehr Nähe erzeugst du und kannst die Gefühle deiner Figur viel besser vermitteln. Wechsle also nicht plötzlich in die Vogelperspektive, wenn gerade die entscheidende Schlacht oder der Showdown läuft.
Bleib in der Figur: zeige nur, was sie sieht, hört und fühlt. Zeige keine Infos, die sie nicht haben kann. Gerade, wenn es hart auf hart kommt, will die Leserschaft ganz eng dabei sein und mitfühlen. Wenn du aus mehreren Perspektiven schreibst, kannst du in einer wichtigen Kampfszene oder Schlacht auch kontrolliert und sparsam zwischen den Perspektiven wechseln. Dadurch gibst du diesem Moment der Geschichte eine größere Wichtigkeit und erzeugst Nähe, Intensität – und echtes Mitfiebern.
Noch mehr Fragen? Hol dir Feedback!
Du hast eine temporeiche Szene geschrieben, bist aber unsicher, ob sie funktioniert? Du willst noch tiefer ins Schreibhandwerk abtauchen?
👉🏻 Dann lass uns sprechen
Vereinbare hier ein 1:1-Coaching mit mir. Ich lese deine Szene und gebe dir professionelles Feedback. Ich freue mich auf dich!