Schreibe ein richtig gutes Buch
Klingt vielleicht banal, aber ist es nicht. Beim Veröffentlichen geht es nicht darum, irgendwas rauszuhauen. Und schon gar nicht bei deinem ersten Buch – auch wenn du vor Ungeduld platzt. Gib dir also richtig Mühe und lerne alles über das Schreibhandwerk, was du in die Finger bekommst. Entwickle deine Figuren mit Hingabe, gib ihnen eine schlüssige Entwicklung, eine eigene Stimme und Originalität. Schaffe ein Setting und eine Atmosphäre, die zu deiner Geschichte und deinem Genre passen und übe dich im Show don’t tell.
Überarbeite deine Rohfassung gründlich
Je intensiver und strukturierter du überarbeitest, Logikfehler ausmerzt und deine Schreibe verfeinerst, desto besser wird dein Buch bei deiner Leserschaft ankommen. Veröffentliche niemals ein nicht überarbeitetes Manuskript! Auch nicht eins, das du „ein bisschen“ überarbeitet hast. Du wirst es am Ende bereuen. Nimm dir wirklich genug Zeit für die Überarbeitung. Die Rohfassung ist nur der erste Wurf – ein Rohdiamant, den es nun zu schleifen gilt, bis er glänzt. Überarbeite nicht nur Rechtschreibung und Grammatik, sondern prüfe nochmal gründlich die Struktur und den Aufbau deiner Geschichte. Plot, Figurenentwicklung, Handlungslogik und emotionale Logik der Figuren. Schaue dir auch die Nebenfiguren und Subplots an – löst du alles auf oder hängen irgendwo lose Fäden herum?
Hab auch keine Angst, Kapitel umzuschreiben, wenn dein Bauchgefühl dir signalisiert, dass es eigentlich besser wäre. Ja, ich weiß, das ist Arbeit, aber es lohnt sich so ungemein und im Nachhinein wirst du froh sein, dass du es gemacht hast. Ich habe nach der Rückmeldung von Testlesern zwei Drittel meines Romans „Leuchtturm der vergessenen Wünsche“ umgeschrieben, um die Konflikte der Figuren untereinander zu schärfen und das Ende abzuwandeln. Ja, ich habe es verflucht und hätte mein Manuskript um ein Haar aus dem Fenster geworfen. Gott sei Dank, habe ich es nicht gemacht, sondern mich stattdessen auf den Hosenboden gesetzt. (Darüber, wie du beim Überarbeiten motiviert bleibst, habe ich einen eigenen Blogartikel geschrieben)
Du möchtest deinen ersten Roman im Selfpublishing veröffentlichen, weißt aber nicht wie? Buche dir ein Coaching und gemeinsam entwickeln wir deinen persönlichen Fahrplan!
Hole dir Feedback von Testlesern
Testlesende sind für dein Selfpublishing-Debüt und auch sonst in Gold kaum aufzuwiegen. Sie geben dir ganz wichtiges Feedback und können dir helfen, deinen Roman noch besser zu machen. Wähle sie aber bewusst aus: Familie und Freunde sind selten geeignet, auch wenn sie mal Deutschlehrer waren. Denn sie sind selten objektiv und dann wirst du mit Anmerkungen à la „das zweite Kapitel fand ich irgendwie nicht so spannend, aber zum Schluss hab ich wieder mitgefiebert“ nicht so viel anfangen können.
Im Idealfall hast du zwei Sorten Testlesende: Ich nenne sie Alphas und Betas. Die Alphas sind zum Beispiel versierte Schreibkolleg:innen, die sich mit dem Schreibhandwerk auskennen und dir genau sagen können, woran es in Kapitel zwei gehapert hat. Und das so konstruktiv und wertschätzend, dass du es sehr gut annehmen und umsetzen kannst. Die Betas sind für mich Zielgruppenlesende. Das heißt, sie lesen genau dein Genre und davon viel. Sie können dir also wieder wichtige Rückmeldung geben, zum Beispiel, ob du die Erwartungen an dein Genre auch erfüllst.

Buche ein Lektorat & ein Korrektorat
Ja, auf jeden Fall! (Siehe Punkt 1). Ich rate immer davon ab, einen Roman – vor allem den ersten – ohne Lektorat und Korrektorat zu veröffentlichen. Und das sage ich nicht, weil ich Lektorin bin. Sondern weil ich weiß, wie sehr ein Lektorat deinen Roman verbessert. Du findest niemals selbst alle Fehler, Logiklücken oder Plot-Fallstricke, denn du bist irgendwann blind für deinen eigenen Text. Auch Testlesende können kein Lektorats-Ersatz sein, selbst wenn sie für mich unverzichtbar sind.
Im Lektorat geht um viel mehr als das „Testlesen“: Dort wird auf Zielgruppentauglichkeit und Marktfähigkeit geschaut und ob dein Roman das „kann“, was du damit erreichen möchtest. Auch stilistische Feinheiten, Stil und Erzählstimme werden im Lektorat unter die Lupe genommen und optimiert. Denn mal ehrlich: Was bringt dir die geilste Story, wenn du sie nicht so schreibst, dass sie bei deiner Leserschaft Emotionen und Kopfkino auslösen? (Es gibt noch zig mehr Gründe für ein Lektorat – schau mal hier).
Entscheide dich bewusst für deinen Traum
Du träumst schon seit Jahren davon, deinen ersten Roman zu veröffentlichen? Dann entscheide dich bewusst dafür, es auch zu tun! Sonst passiert nämlich … nix. Bewusst entscheiden heißt für mich, die Veröffentlichung konkret anzugehen und proaktiv zu planen: die Überarbeitung abzuschließen, ein Lektorat und ein Korrektorat zu buchen, den Buchsatz zu beauftragen (wenn du ihn nicht selbst übernimmst), ein Cover gestalten zu lassen … und natürlich den Veröffentlichungstermin festzulegen. Erst wenn du anfängst, die Dinge konkret einzutüten, kann dein Buchtraum Wirklichkeit werden.
Fang auch an, wenn es dir Angst macht und du das Gefühl hast, gar nicht genau zu wissen, was auf dich zukommt. Es ist okay, wenn sich die Veröffentlichung deines ersten Romans eine Nummer zu groß anfühlt. Neues kann Angst machen – das ist normal. Nur dann verlässt du deine Komfortzone und entwickelst dich weiter.
Selfpublishing-Debüt: Kenne deine Zielgruppe
Für wen genau schreibst du eigentlich? Für alle, die Krimis mögen? Das wird schwierig, denn wenn du versuchst, für alle zu schreiben, wirst du sehr wahrscheinlich niemanden erreichen. Nicht nur das Krimi-Genre ist sehr vielfältig – Cosy Crime mit Setting Südengland ist etwas total Anderes als ein harter Ermittlerkrimi, der in Justizkreisen spielt – auch Krimilesende kann man nicht über einen Kamm scheren. Dasselbe gilt natürlich für alle anderen Genres. Liebesroman ist auch nicht Liebesroman und Fantasy nicht gleich Fantasy.
Überlege dir also genau, wer deine ideale Leserschaft ist. Welche Interessen und Hobby hat sie? Welche Art von Geschichten liest sie? Welche Themen bevorzugt sie in Romanen? Welches Setting oder welche Welt? Das ist alles ziemlich entscheidend dafür, dass du die richtigen Lesenden anziehst und ihre Erwartungen an ihr Lieblingsgenre erfüllst. Und dann wird sich dein Buch viel besser verkaufen.
Suche dir Unterstützung – moralisch und technisch
Nein, du bist nicht nur eine gute Autor:in, wenn du alles alleine gemacht hast! Ich finde sogar, es ist gar nicht möglich, alles alleine zu machen. Du darfst dir Hilfe holen! Dein Buch wird so viel besser werden, wenn du dir dort Unterstützung holst, wo du es brauchst. Das fängt beim Schreibhandwerk an. Du bist noch unsicher, wie du Show don’t tell richtig umsetzt? Oder wie es klappt, dass deine Figuren eine nachvollziehbare Entwicklung durchmachen? Lerne es! Belege Schreibkurse, buche ein Coaching oder tritt einer Schreibgruppe bei, bei der du professionelles Feedback bekommst.
Du hast keine Ahnung von Buchsatz, Buchmarketing oder Social Media? Du schaffst es nicht, alleine eine Webseite oder einen Newsletter aufzusetzen? Lerne es! Es gibt so viel frei verfügbaren Content zu allen möglichen Themen da draußen und andere, die schon dort sind, wo du hin möchtest. Folge anderen Autor:innen und analysiere, wie sie es machen. Vernetze dich mit anderen und stelle ihnen Fragen. Oder suche dir einen Schreibbuddy, der dich auch in dunklen Stunden moralisch unterstützt.
Werde rechtzeitig sichtbar
Jedes Jahr erscheinen in Deutschland rund 70.000 Bücher. Wenn dein Buch nur veröffentlichst und vorher nichts für deine Sichtbarkeit tust, dann wird es sang- und klanglos in der Masse untergehen. Und das auch, wenn es Bestseller-Potenzial hat. Überlege dir also, was du VOR der Veröffentlichung alles für deine Sichtbarkeit machen kannst. Fange damit mindestens sechs Monate vorher an, denn Sichtbarkeit entsteht nicht über Nacht. Du kannst sogar schon zu Anfang deines Schreibprozesses loslegen – je früher, desto besser! Denn dann kannst du ausprobieren, was dir liegt und welcher Weg für dich der Richtige ist.
Es gibt viele Möglichkeiten, sichtbar zu werden. Du kannst zum Beispiel überlegen, eine Social-Media-Plattform wie Instagram, Tiktok oder Facebook zu nutzen. Überlege dir vorher, wo sich deine Zielgruppe hauptsächlich aufhält, erstelle dort ein Konto und schreibe regelmäßig Beiträge. Ich habe mir unter meinem Autorennamen „Anna Carlé“ im Vorfelt meiner Veröffentlichung 2024 eine Webseite und ein Instagram-Profil aufgebaut.

Baue eine Newsletterliste auf
Ein Newsletter ist eine tolle Möglichkeit, schon einige Monate vor der Veröffentlichung deines Debüts für Sichtbarkeit zu sorgen. Aber ich hab doch gar nichts zu erzählen, denkst du vielleicht jetzt. Doch, hast du! Es gibt jede Menge Themen, für die sich deine potenziellen Leser:innen interessieren: Wie bist du auf die Idee zu deinem Buch gekommen? Warum schreibst du ausgerechnet Liebesromane oder Thriller? Wie sieht dein Schreibtisch aus? Woher nimmst du deine Ideen? Und … und … und
Ich bin davon überzeugt, dass du als Autor:in unbedingt einen Newsletter haben solltest, auch wenn du noch kein Buch veröffentlicht hast (warum ich das denke, habe ich in einem eigenen Blogartikel geschrieben). Denn damit bist du unabhängig von Social Media. Und in deiner Liste sind erfahrungsgemäß deine Superfans. Wer sich aktiv dort einträgt, der will dir unbedingt folgen und deine Reise zu deiner ersten Veröffentlichung miterleben.
Wenn du die Leute dort mit spannenden Themen abholst, dann sind sie eher bereit, dein Buch am Ende auch zu kaufen. Und je mehr Menschen du für deine Newsletterliste gewinnst, desto mehr potenzielle Leser:innen hast du. Ich habe meinen Newsletter „Glückspost“ schon einige Monate vor meiner Veröffentlichung gestartet und habe mir so die ersten rund 100 Abonnenten aufgebaut.
Selfpublishing-Debüt: Erstelle eine Webseite
Wenn du einen Newsletter aufsetzen möchtest, brauchst du eine Webseite. Stell dir diese Webseite wie deine Visitenkarte im Netz vor. Die muss anfangs gar nicht umfangreich sein. Es reicht ein One-Pager mit einer „Über mich“-Seite, einer „Buchseite“ und der Möglichkeit, sich für deinen Newsletter einzutragen. Alles weitere kannst du später ergänzen. Deine Webseite darf mit dir als Autor:in wachsen.
Ich würde immer empfehlen, die Seite mit einem Baukastensystem selbst zu erstellen und nicht von einem Webdesigner machen zu lassen. Denn das killt deine Selbständigkeit. Wenn du einen Designer machen lässt, hast du zwar eine tolle Optik, bist aber nicht in der Lage, selbst Inhalte zu aktualisieren oder mal ein Bild auszutauschen. Ich bin auch in diese Falle getappt, sowohl mit meiner Autorinnenseite Anna Carlé, als auch mit meiner Lektoratsseite. Erst nach einer Weile habe ich mich getraut, mich selbst in das System einzuarbeiten. Da draußen gibt es eine Menge Webseiten-Systeme, mit denen du ganz schnell selbst eine Seite erstellen kannst. Das ist nicht so kompliziert, wie es auf den ersten Blick erscheint! Versprochen!
Sieh die Kosten als Investition in dich als Autor
Ja, eine Veröffentlichung im Selfpublishing kostet erstmal Geld. Lektorat, Cover, eventuell Buchsatz, Druckkosten und, und, und. Da kommen schnell ein paar tausend Euro zusammen. Natürlich musst du sie erstmal zusammen bekommen. Aber anstatt deine Veröffentlichung in deinem Kopf ausschließlich als finanzielle Belastung zu betrachten, hilft oft ein Perspektivwechsel dabei, das Gute darin zu sehen: Es ist eine Investition in dich selbst, deine Zukunft als Autor:in und in deine künstlerische Weiterentwicklung. Viele Menschen geben viel Geld aus, um sich persönlich, beruflich oder wie auch immer weiterzuentwickeln. Und du investierst in dein Schreiben!
Glaub mir, während deiner ersten Buchveröffentlichung erlebst du eine extrem steile Lernkurve. Es gibt tausend Dinge, die du davor nicht wusstest und die dir nach dem Erscheinen deines Debütromans in Fleisch und Blut übergegangen sind. Ich habe selten so viel gelernt, als ich 2024 meinen ersten Roman veröffentlicht habe. Allein das Lektorat eines Romans (leider ist es nicht möglich, das eigene Buch selbst zu lektorieren …): Es ist wie ein riesengroßes Einzelcoaching. Nirgendwo sonst bekommst du ein so detailliertes, professionelles Feedback über ein paar hundert Seiten.
Lass ein professionelles Cover erstellen
Das Cover ist das wichtigste Verkaufsargument deines Buches. Wenn es nicht knallt und deine Zielgruppe nicht abholt, wirst du garantiert weniger oder kaum Bücher verkaufen. Je professioneller es aussieht und je besser es auf deine Zielgruppe zugeschnitten ist, desto mehr Bücher wirst du verkaufen. Das ist einfach so. Wie ein Naturgesetz. Also bastele nicht selbst das Cover, sondern beauftrage einen professionellen Cover-Designer, der den Markt kennt und ein Gefühl für unterschiedliche Zielgruppen hat.
Gehe auch nicht von deinem persönlichen Geschmack aus. Denn der ist unter Umständen ganz anders als der deiner Zielgruppe. Natürlich sollst du das Cover deines Romans lieben (und das wirst du auch), aber viel wichtiger ist doch, dass es deine Wunschleserschaft dazu bewegt, dein Buch zu kaufen, oder? Kleiner funfact am Rande: Als ich über das Cover meines Romans „Leuchtturm der vergessenen Wünsche“ nachgedacht habe, war mir sofort klar: Keine Menschen, kein fotomotivbasiertes Bild, kein Rosa. Eher was Dezentes, mit grafischen Elementen.
Tja, da lag ich ganz schön daneben. Als ich nämlich unter ähnlichen SP-Titeln Covergestaltungen recherchiert habe, kam genau das Gegenteil heraus. Am besten schienen die Cover zu funktionieren, auf denen Menschen zu sehen sind und die auf Basis eines Fotomotivs gestaltet waren. Und Rosa, überall Rosa. Ich habe also meine persönlichen Vorlieben zurückgestellt – und es nicht bereut. Ich liebe mein Cover!
Schreibe einen verkaufsfördernden Klappentext
Neben dem Titel und dem Cover ist der Klappentext DAS Verkaufsargument für dein Buch. Es ist nun mal so: Titel und Cover ziehen als erstes an, dann der Klappentext. Wen der nicht packt, wird die Leserschaft dein Buch zurück ins Regal stellen. Er sollte kurz und knackig sein – deine Hauptfigur mit ihrem Ziel und dem Hauptkonflikt kurz anreißen, den Gegenspieler gegenüberstellen und an der spannendsten Stelle aufhören. Es reichen ein paar Zeilen. Schreibe ihn aktiv und nicht zu technisch, stell dir dabei vor, dass er ein Werbetext ist, der dein Buch verkaufen soll. Wenn du magst, kannst du noch eine kurze „Überschrift“ darüber stellen oder eine kurze Zusammenfassung des Themas darunter platzieren.
Vernetze dich mit Autoren deines Genres
Das ist nicht nur ein riesiger Vorteil für Phasen der Einsamkeit oder des Zweifelns an deiner Geschichte, sondern kann dir ganz praktisch auch eine größere Reichweite geben. Wenn du andere kennst, die im selben Genre schreiben, könnt ihr euch nämlich zusammentun. Ihr könnt zum Beispiel auf Instagram gemeinsam Live gehen, oder eine Online-Veranstaltung planen oder gemeinsame Beiträge posten. Auch könnt ihr euch gegenseitig markieren oder eure Ankündigungen, Cover-Enthüllungen oder Veröffentlichungstermine teilen. Aber vor allem ist ein gutes Netzwerk eine helle Freude, denn geteilte Freude ist doppelte Freude! Und geteiltes Leid ist halbes Leid.
Du brauchst auch keine Angst davor zu haben, dir deinen eigenen Markt „kaputtzumachen“. Das Gegenteil ist der Fall! Denn Lesende sind immer auf der Suche nach neuem Futter und nur weil du die Neuerscheinung deiner Kollegin in deinem Newsletter teilst, werden nicht weniger Menschen dein eigenes Buch kaufen. Außerdem teilt deine Kollegin im Idealfall dann auch dein Debüt in ihrem Newsletter und so habt ihr euch nicht nur wunderbar unterstützt, sondern der Welt gleich von zwei neuen, genialen Büchern erzählt. Und von genialen Büchern kann es ja nicht genug geben, finde ich.

Stelle frühzeitig ein Team aus Bloggern und Vorablesern zusammen
Um dein Buch gut auf den Markt zu bringen, brauchst du schon zum Veröffentlichungstermin Rezensionen. Denn diese pushen dich im Ranking und geben dir mehr Sichtbarkeit. Starte mit der Recherche nach passenden Bloggern ungefähr sechs Monate vor der geplanten Veröffentlichung. Du findest sie in den Sozialen Medien und natürlich im Internet. Schaue dir die Accounts und Webseiten an und überlege, ob die bloggenden Personen zu dir und deinem Genre passt. Starte auf allen deinen Kanälen einen Aufruf, dass du Blogger suchst (Webseite, Soziale Medien, Newsletter …)
Folge ihnen, kommentiere ihre Beiträge und zeige Präsenz. Wenn du dich mit dem Blogger ein bisschen beschäftig hast und alles passt, setze ein persönliches Anschreiben auf. Zeige, dass du dich mit dem Blog beschäftigt hast und erzähle kurz und knapp, worum es in deinem Buch geht. Schicke auf keinen Fall unaufgefordert dein Buch zu oder versende unpersönliche Massenmails. (Hier findest du eine Liste mit Bloggern)
Vereinbare mit deinem Bloggerteam, dass du ihnen die E-Book-Datei vier Wochen vor dem Veröffentlichungstermin zuschickst und teile ihnen mit, dass du dich über eine Rezension auf ihren Blogs, auf Instagram und zB in den gängigen Online-Shops freust. Biete ihnen auch an, dass du für kleine Interviews, Lives oder Aktionen gern zur Verfügung stehst.
Schreibe eine Pressemitteilung für lokale Zeitungen
Oje, wie geht das denn bloß? Vielleicht sind das deine ersten Gedanken zu diesem Punkt. Das ist eigentlich kein Hexenwerk. Stell dir einfach vor, du bist der Zeitungslesende: Welche Informationen zum Buch fändest du am Interessantesten? Was dürfte für dich auf keinen Fall fehlen? Erstmal natürlich der Klappentext und ein paar Informationen zu dir als Autor:in. Nimm hier gern Dinge abseits der klasseischen Lebenslaufdaten und zeige, was dich zur Expertin für dein Buchthema macht. In meinem Fall war es meine Liebe zum Meer und der Bezug zu meinem Großvater, der während seines Studiums zur See gefahren ist und dessen Anekdoten ich schon als Kind faszinierend fand.
Was gehört meines Erachtens noch in eine Pressemitteilung: Das Cover, der Preis, Termine der ersten Lesungen (so du diese schon hast), die ISBN-Nummer und natürlich Leserstimmen, die unterstreichen, was du für ein tolles Buch geschrieben hast. Das können Rezensionen, aber auch erste Blogger-Rückmeldungen oder ein Feedback deiner Testleser sein. Auch deine Kontaktdaten und das Angebot, dass du für ein Interview oder Gespräch sehr gern zur Verfügung stehst.
Stelle deinen Roman Buchhandlungen in deiner Region vor
Ja! Mit deinem Debüt! Auch wenn du jetzt zusammenzuckst und denkst: Als Selfpublisher hat man da doch nie eine Chance. Das ist ein sehr verbreiteter Glaubenssatz. Den hatte ich auch und ich habe mir selbst das Gegenteil bewiesen. Und das nur, weil ich mich getraut und nachgefragt habe. Und dann hat es keine fünf Minuten gedauert, bis die Buchhandlung in meiner Wahlheimatstadt fünf Exemplare bestellt hat. Mein Buch lag mehr als sechs Monate dort – erst auf dem Neuerscheinungstisch, dann unterhalb des Bestseller-Regals und war immer wieder ausverkauft. Die richtige Portion Mut macht ganz viel möglich, auch wenn wir es für unmöglich halten.
Suche Kontakt zu lokalen Kulturschaffenden
Eine erste Anlaufstelle ist zum Beispiel die Stadtbibliothek oder eine Bücherei in deinem Ort. Oft finden da Veranstaltungen statt, bei denen sehr gern regionale Schreibende präsentiert werden. Vielleicht gibt es auch Autoren-Netzwerke, Lese-Initiativen, Buchclubs, Lesezirkel oder Buch-Veranstaltungsreihen in deiner Region. Stöbere mal auf den Webseiten der nächstgrößeren Städte und Gemeinden und ich verspreche dir, dass du fündig wirst. Frage auch in deinem Freundes- und Bekanntenkreis nach, ob jemand jemanden kennt, der irgendwie literarisch unterwegs ist. Pfarrbücherein sind auch eine super-Anlaufstelle, manche haben sogar einen eigenen Veranstatlungsraum und freuen sich über frischen Wind auf ihrem Veranstaltungskalender.
Organisiere Lesungen an Orten, die zu deiner Geschichte passen
Du hast einen Cosy Liebesroman geschrieben, in dem ein Café eine große Rolle spielt? Dann suche dir in deiner Region kleine Cafés, die die Atmosphäre deiner Buchwelt spiegeln und frage dort nach, ob du eine Lesung veranstalten kannst. Oft wirst du erleben, wie begeistert die Inhaber sind, einen regionalen Autor:in zu Gast zu haben und ihren Gästen so eine besondere Veranstaltung bieten zu können. Ein großes Lesungshonorar wirst du da vielleicht nicht unbedingt einfordern können, aber du bekommst ohne viel Aufwand eine Bühne für dich und dein Buch.
Dasselbe gilt natürlich für andere Genres – wenn du einen Krimi, einen Thriller oder einen historischen Roman geschrieben hast, dann kommen darin sicher bestimmte Orte vor, die eine besondere Rolle spielen. Sei hier kreativ und überlege, welche Orte in deiner Region sich in Punkto Atmosphäre für deinen Roman eignen könnten und frage dort nach. Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt!
Nimm an Märkten und Messen teil
Du möchtest dein Debüt verkaufen und weißt nicht wie? Think small and go local! Wie jetzt? Klein denken und nicht groß? Ja, genau. Denn das wird meiner Meinung nach total unterschätzt. Kleine Märkte und Veranstaltungen in deiner Region sind für mich der Geheimtipp, um mehr Bücher zu verkaufen. Glaub mir! Hab ich selbst erlebt.
Deine Region bietet unglaublich viele Möglichkeiten, dich als Autor:in zu präsentieren, egal, wie ländlich sie ist. Wenn du genauer hinschaust, dich traust und die Leute fragst. Da gibt es Ostermärkte, Erdbeer- und Spargelfeste, Kunsthandwerkmärkte, Herbstmärkte, Weihnachtsmärkte und alle möglichen Literatur- und Leseveranstaltungen. Schau auf den Webseiten der Städte und Gemeinden nach, schmökere in Amtsblättern und frage bei Stadtbibliotheken und Pfarrbüchereien nach. Eine echte Fundgrube!
Ich habe auf dem Ostermarkt meines Dorfes in Südbaden (7000 Einwohner) innerhalb von drei Stunden 24 Bücher verkauft. So cool! Natürlich ist es total komisch im ersten Moment, wenn das ganze Dorf an einem vorbeiflaniert und große Augen macht (was denken die Leute wohl …).😅 aber es hat sich gelohnt!

Selfpublishing-Debüt: Feiere die erste 1-Sterne-Rezension
Am meisten gefürchtet und dennoch unausweichlich: die 1-Sterne-Rezension. Sie wird kommen, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Es ist nur eine Frage der Zeit. Bei manchen dauert es ein paar Wochen, bei anderen nur ein paar Tage. Also rechne damit. Du wirst nicht verschont werden. Aber wenn du Glück hast, kriegst du sogar eine mit Text. Warum ist das gut? Dann kannst du sie für deine Sichtbarkeit nutzen.
Mein Geheimtipp: Fürchte sie nicht, feiere die 1-Sterne-Rezension! Schreibe einen Beitrag für Social Media darüber, schreibe einen Newsletter darüber und nutze sie für Content auf allen Kanälen. Denn erst jetzt bist du erst ein waschechtes Mitglied unter den Autor:innen. 😀 Die erste Ein-Sterne-Rezi schlägt dich zum Ritter der schreibenden Kunst.
Du möchtest deinen ersten Roman im Selfpublishing veröffentlichen, weißt aber nicht wie? Buche dir ein Coaching und gemeinsam entwickeln wir deinen persönlichen Fahrplan!